Colorado – Las Vegas – Phoenix – Death Valley – Los Angeles – Kings Canyon – Sequoia

Endspurt: 5 volle Tage noch dann geht’s wieder ab nach Hause, ich habe keine Lust mehr! Zum Traveln ist die USA sehr anstrengend. Möchte jemand allein in die USA reisen, dem rate ich, alles (Mietwagen und Hotels) von Deutschland aus zu organisieren.

Las Vegas, Fermont Street: Die Partymeile, was soll man sagen, hier versucht jeder Geld zu machen. Von dicken Männern die im Stringtanga Gitarre spielen über Bettler (die keine sind) bis zu halb nackten Frauen mit denen man sich fotografieren lassen kann, sieht man hier alles. Als ich so gegen 18 Uhr zur Busstation an der Fermont-Straße ging, da sah ich, wie 3 Leute im Restaurant einen Pappdeckel mit Homeless beschrieben, ein anderes mal sah ich, wie 3 alte Männer am Straßenrand an einer Tankstelle einen Rollstuhl zusammen bauten, später saß einer darin und bettelte,  gebt solchen Leuten bloß kein Geld, richtige Obdachlose betteln nicht, es sind die, die im Morgengrauen die Mülleimer durchwühlen und die Reste aus den Getränkebechern schlürfen (dies sah ich in Memphis). Black-Jack, $ 20,- = 2 Minuten und schon guckt man erneut in den Geldbeutel, zum Glück bin ich kein Spieler, ich bin dann doch wieder aufgestanden. Die Casinos sind absolut eindrucksvoll, Venedig und Paris im und um das Gebäude. Schaut euch den Film „Casino“ (nach einer wahren Begebenheit, mit Robert De Niro und Sharon Stone) an, ein Zitat daraus: „ Dies alles wird inszeniert um an ihr Geld zu kommen“.

Phoenix: sehr heiß, ansonsten nichts besonderes, keine Touristenstadt, war da ein paar Tage nachdem ich am Grand Canyon keinen Campingplatz bekommen hatte, die sind immer ausgebucht, obwohl es sogar über Nacht bis zu 0° herunter kühlte. Ich wollte dann in Phoenix einfach nur ein Nachtbild von einem bekannten Overlook-Platz machen, aber daraus wurde leider nichts, die Straßen sind mittlerweile bewacht abgesperrt, man kann nur noch mit dem Fahrrad oder zu Fuß hoch, oder sie sind privat, dies war auch in Las Vegas schon so. Ich ging einen Hügel hoch wo auch andere Leute waren, ich denke mal aufgrund der Schlangen und Skorpione sind alle und auch ich vor der Dunkelheit wieder abgezogen.

Death Valley: Zwei Seen die vor ca. 3.000 Jahren ausgetrocknet sind, der Pazifik ist nicht all zu weit davon weg aber die Berge an der Küste lassen die Wolken dort schon abregnen, somit ist es in dieser Steinwüste absolut trocken und heiß, aber sehenswert.

Los Angeles: Absolutes „no go“, i hate it! Nirgendwo eine Toilette, nicht mal im Burger King und an der Tankstelle sind sie nicht gerade darüber erfreut, wenn du nach dem Schlüssel fragst, sobald ich drin war, wusste ich auch warum. Autofahren totaler Horror, auf der Interroute fahren sie hier wie bei uns auf der Autobahn, also alle viel zu schnell, nur das sie auch in den USA rechts überholen dürfen, sie fahren bei Rot über die Ampel. In den USA gibt es eine besondere Stoppschildregelung „4 way“ das heißt: Sobald du an eine Kreuzung mit dieser Regelung kommst, so kann derjenige der zuerst stoppt auch wieder als erstes fahren, egal in welche Richtung. Hier fahren alle wie sie wollen, der Erste stoppte und fuhr wieder los und einer dahinter hat einfach nachgezogen, sehr mit Vorsicht zu genießen.

Nach all diesen Erfahrungen bin ich dann in den Kings Canyon und Sequoia Nationalpark zum Campen, habe mir für eine Woche Campingfutter gekauft und mich im Bergwald verschanzt. Hier lernte ich ein paar interessante und angenehme Leute kennen.

Gerade bin ich in einem Motel in der Nähe von San Francisco, dass ich mir nach dem langen Campen mal wieder gönne. Das Blöde für mich, aber das Gute für mehrere Leute ist, dass man in den USA immer für den Platz bzw. für das Zimmer bezahlen muss, für einen alleine sehr teuer, kann man es teilen, so sehr billig.

Texas – Oklahoma – Kansas – South-Dakota – Nebraska – Wyoming & Yellowstone

Wie ich von New Orleans nach Taxas gefahren bin, da war das Wetter irgendwie erdrückend, es war heiß und die Luft so trübe, man konnte fast meinen das die Wolken den Boden berührten. Am zweiten Tag war es ziemlich ähnlich und in der darauffolgenden Nacht, als ich von der Rest-Area mitten in der Nacht abgezogen bin, weil meine Luftmatratze ein Loch hatte und ich dann den nächsten Walmart aufsuchte, da gab es ein heftiges Gewitter. Am nächsten Tag war der Himmel wolkenlos und es war sehr warm. Nachmittags skypte ich eine längere Zeit mit einen Bekannten, danach bin ich über die Interroute Richtung San Antonio über Houston gefahren, ich kam genau in die Rush-hour, dass hieß 3 Stunden in Schrittgeschwindigkeit durch Houston. Später konnte ich einen Campingplatz finden, wo mich die Besitzerin komplett kostenlos übernachten ließ und mir sogar noch eine Pizza spendierte, sie hatte noch keinen deutschen Besucher :). Tags darauf bin ich dann weiter in Richtung Oklahoma gefahren und das Wetter war ähnlich dem Tag, wie ich nach Texas gefahren bin, der Himmel war teilweise richtig schwarz. Man fährt durch flaches Land, endlose Weiten und du siehst wie der Himmel immer schwärzer wird, da wurde mir schon etwas mulmig, aber ich dachte mir, so lange andere auf der Straße fahren passt das schon. Irgendwo hatte ich auch gelesen, dass die Hurricane Season in Texas von Juni bis Ende November ist. Es war der 29.04.2016 um 16:09 Uhr als ich auf meine Armbanduhr schaute und ich mir dachte, dass es Zeit für einen Kaffee wäre, da suchte ich mir in der Kleinstadt Marlow (ca. 45 Fahrminuten vor Dallas) ein Restaurant wo ich einen Kaffee trinken konnte. In der Innenstadt, das in Amerika meistens die Hauptstraße ist, fand ich das „213 BBQ & GRILL“ und ging hinein und sagte zu dem Typen am Eingang noch, dass in ein paar Minuten ein schweres Gewitter kommen würde, so wie der Himmel aussah. Ich trank den ersten Kaffee und rauchte dazu vor der Eingangstür noch eine Zigarette und da ging es auch schon los. Wäre ich weiter gefahren, dann hätte ich womöglich einen großen Tornado gesehen bzw. er hätte mich wahrscheinlich auch noch erwischt. Das war wohl mein Glück in anderem ihren Unglück. 30 Minuten später war Sonnenschein und blauer Himmel. Der Besitzer (Joe), mit dem ich mich vor dem Eingang unterhalten hatte, er sagte das ich hier bleiben könne bis der Sturm vorüber sei, kurz darauf fragte er mich, ob ich mal wieder in einem richtigen Bett schlafen möchte, dass ich nicht verneinte, ich half ihm im Restaurant und er spendierte mir ein Motel für diese Nacht (Vor ein paar Tagen schrieb er mir, dass sie schon wieder einen Tornado hatten, diesmal genau in ihrer Stadt, dass kam auch in Deutschland in den Nachrichten. An diesem Tag war ich schon in Richtung Yellowstone unterwegs, hier hatte ich auch wieder eine schwarze Wolkenfront gesehen, die zum Glück hinter mir war).

Danach bin ich dann weiter Richtung Wichita gefahren, wo am 04. Mai ein Konzert von Breaking-Benjamin war. Ich bin dort ein paar Tage früher hingefahren, so konnte ich den Ölwechsel und noch kleine diverse Reparaturen an meinem Wagen machen lassen, von Typen die ich auch Zufällig kennen gelernt habe. Mit denen war ich dann abends noch lange in einer Kleinstadtkneipe. Leider war die Reparatur der Tankzuleitung nicht ganz so erfolgreich, da wir nur ein Ersatzteil vom Nachfolgermodell hatten, darum musste ich den Kerl leider noch mal nerven. Am dritten Abend war dann das Konzert für das ich nur eine reguläre Eintrittskarte hatte, beim Kauf hatte ich mir auch das VIP-Ticket angesehen, dies hätte aber $ 100,- mehr gekostet. Ich war so gegen 17 Uhr einer der ersten am Eingang. Irgendwann kam ein Mann heraus der zu einem Wagen ging, der die Aufschrift T95 hatte, als er zurück zum Eingang kam rauchte er neben mir eine Zigarette und da fragte ich ihn was T95 ist (ein Radiosender) und so kamen wir in einen kurzen Smalltalk. Zwischenzeitlich wurde er in die Konzerthalle gerufen. Ca. 15 Minuten später kam er noch mal heraus und er fragte mich direkt ob ich die Band kennen lernen möchte, ich sagte nur „natürlich“ und so kam ich zu einem VIP-Eintritt (leider keine Karte). In der Halle lernte ich dann noch einen Journalisten und den Veranstalter kennen mit denen ich dann das Konzert und die Aftershowparty verbringen konnte. Vom Auftritt der Band hatte ich mir ein bisschen mehr erwartet, es war ein Unplugged-Konzert, sie haben aber die Songs nicht umgewandelt sondern einfach nur mit einer Akustikgitarre gespielt und dazu hat der Mixer den Bass soweit aufgedreht, dass sich mein Kehlkopf bei jedem Schlag auf die Base des Schlagzeuges angehoben hat, anscheinend um Härte in die Songs zu bringen, aber ansonsten war die Stimmung und das Konzert gut.

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An einem Campingplatz im Black-Hill-Forest, der an dem Mount-Rushmore Nationalpark anschließt, lernte ich den gleichalterigen Sohn des Besitzers kennen (ich war in dieser Vorsaison so ziemlich der einzige Gast) mit dem ich und seiner Familie dann einen sehr gemütlichen Abend verbrachte. Am Yellowstone habe ich mir mal aufgrund der Kälte ein paar Tage ein Motel gegönnt, es ist hier ungewöhnlich kalt zu dieser Jahreszeit, ab und zu schneit es und über Nacht hat es manchmal Minusgrade. Allgemein ist das Wetter in den USA derzeit sehr untypisch.

PS: Die Tornado-Saison gleicht nicht der Hurricane-Saison, die Tornados sind von Anfang April bis Ende Juni.

Ja das waren die sogenannten Highlights der letzten Wochen, ansonsten schlafe ich noch immer an Truck Stops, Walmarts und Rest-Areas und es ist allein ziemlich einsam und oftmals langweilig. Von New Orleans über der Mitte Texas bis zur Landesgrenze South Dakotas ist die USA sehr flach sobald man auf eine höhergelegene Anhöhe kommt, dann sieht man wieder endlose Weiten sowie Ölpumpen und das anderthalb Wochen lang.

Washington D.C.– Virginia – West Virginia – Tenneesee – Louisiana

Was das Wetter angeht, da habe ich mich wohl getäuscht, kaum fährt man etwas nordwärts und schon wurde es kalt, vielleicht hatte es auch ein wenig mit der Kaltwetterfront zu tun, auf jeden Fall hat es mich über Nacht im Auto richtig gefroren.

Die erste Zeit, von Miami nach Washington bin ich nur auf der Interroute gefahren, diese ist absolut langweilig, jetzt habe ich die Optionen Mautstraßen und Autobahnen aus der Navigation entnommen und fahre somit überwiegend Backroads (Überlandstraßen), viel schöner und weniger Polizei.

Die Geschwindigkeitsbegrenzungen werden von keinem eingehalten, wenn ich strickt danach fahre, dann werde ich von allen überholt, sogar die LKW’s fahren hier schneller als 110 km/h. Die Polizei blitzt hier nicht, sondern sie hält dich an und wenn sie sagt du warst zu schnell, dann ist es so, du hast nicht zu widersprechen, dass ist wahrscheinlich der Grund warum das die Amerikaner dann bis zu 10 mph unter der erlaubten Geschwindigkeit herunterbremsen sobald sie die Polizei auf der Straße sehen.

Ansonsten läuft’s hier nicht so gut, ich habe täglich mit den Ärzten und der Auto-Versicherung zu tun, zum einen schickt das Krankenhaus und die Augenarztpraxis immer noch Rechnungen zu meinen cousins Cousin und die Autoversicherungsgesellschaft hat mich gekündigt, weil ich mein Auto nicht identifiziert habe. Sie haben mir bzw. zu meinem cousins Cousin, ein Gerät geschickt, dass ich am Auto anstecken muss und danach wieder zurückschicken soll, dass ich aber nicht mitbekommen habe, da mein cousins Cousin noch keine Zeit hatte um meine Post auf zu machen, somit haben sie mich zum 04. Juni gekündigt usw… und so holen mich die behördlichen Probleme auch auf meiner Reise ein. Zudem hat mein Auto auch mehr Mankos als die, die mir bei der Probefahrt aufgefallen sind, aber bisher läuft es zuverlässig.

Miami – Florida

Seit 31.03.2016 bin ich nun mit meinem Wagen unterwegs. In den USA ist nichts auf Travler zugeschnitten, die Campgrounds sind im Gegensatz zu Neuseeland sehr teuer, zudem kann man überwiegend nur noch mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen dort campen. Das Klima ist sehr tropisch, man schwitzt fast so wie auf Bali. Seit einer Woche bin ich auf der Suche nach einer Kühlbox die ich an dem Zigarettenanzünder anschließen kann, so etwas findet man hier, wenn überhaupt, absolut überteuert in den Superstores. Ebay habe ich verschlafen, da wären sie einigermaßen kostengünstig gewesen.

Ach ja, Flughafen Orlando: Der Exchange-Schalter war ab 20:00 Uhr geschlossen, man kann auch keine SIM-Karte am Flughafen kaufen, diese Dinge stellten noch ein kleines Problem dar. Geld in einer Bank zu wechseln ist nur dann möglich, wenn du auch ein Konto bei der Bank hast und eine SIM-Karte bekommt man ohne Telefon etwas schwierig. Auch zum Bargeld abheben verlangen die Geldautomatenbesitzer eine zusätzliche Gebühr von ca. $ 3,- und der Höchstbetrag je Abhub entspricht $ 400,-. PS: Abheben mit einer normalen Kreditkarte oder EC-Karte, hier sind die deutschen Gebühren mittlerweile schon bei 8,90 €.

Die Lebensmittelpreise sind ziemlich ähnlich zu Neuseeland, Benzin ist richtig günstig, umgerechnet 0,47 € der Liter. Mein Auto hat einen sehr seltsamen Verbrauch. Wenn ich ab und zu Gas gebe und die Klimaanlage an ist, dann kann er schon mal 13,50 Liter auf 100 km brauchen. Da Florida sehr flach ist und die Straßen langweilig gerade sind, so bin ich von Orlando nach Miami mit Tempomat und mit ausgeschalteter Klimaanlage gefahren und siehe da, er brauchte nicht einmal 7,0 Liter auf 100 km (kein Rechenfehler, ich hab’s zweimal nachgerechnet: 6,35 Gallonen auf 210 Meilen).

Die Amerikaner: wie man sich sie vorstellt und wie mir schon ein Bekannter berichtete. Hier hat jeder ein riesiges Auto, überwiegend einen SUV (Geländewagen), doppelt so groß, wie die, die in Deutschland unterwegs sind, seltsamer Weise haben sie oftmals nur einen Zweiradantrieb. Essen: Fastfood an jeder Ecke, das meiste ist versüßt und riesige Portionen, dass man auch viele Amerikanern ansieht, doppelte Größe eben, aber nicht in der Größe, eher breiter als hoch 🙂. Sport machen die wenigsten. Etwas Schade finde ich, dass auch größtenteils die Kinder schon Kugelrund sind. Aber ansonsten sind die Amerikaner sehr freundlich und hilfsbereit.

Anders hingegen ist es am Miami Beach, da sind eben nur die Reichen und Schönen (schlank und durchtrainiert). Der Strand, weißer Sand, der wird von den Hotelangestellten mit einem Rechen täglich abgezogen, zudem sind überall Partyzelte und Strandbars, aber ich denke, das hang mit dem Spring Break zusammen. Aus Kostengründen war ich nur eine Stunde am Strand, Parkgebühren für eine Stunde in einem Parkhaus = $ 12,-, an der Straße = $ 4,-, Campingplatz für eine Nacht = $ 44,- (ich habe auf einem Parkplatz an einem Supermarkt (Walmart) übernachtet, der 24 Stunden geöffnet war). Es hätte zwar ein Hostel für umgerechnet 28,- € am Strand gegeben, aber dann brauchst du noch einen Parkplatz für einen Tag, ich hab‘s gesehen, dass reicht mir schon. Wahnsinnige Straßenkreuzungen, teilweise 6 Spurig in eine Richtung, dann Brücken über Brücken, unvorstellbar.
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Zurück in Orlando, hier wollte ich eigentlich nur noch mal einen Zwischenstopp bei meinem Cousins Cousin einlegen, aber als ich mein Auto tankte, da bemerkte ich, dass es eine Menge an Kühlflüssigkeit verliert, ein Schlauch hatte sich gelöst. Diesen wieder festgezogen und Wasser nach gefüllt und ich dachte das war’s, falsch gedacht, ab diesem Zeitpunkt ging die Temperatur nur noch hoch, er kühlte nicht mehr, am nächsten Tag, ab damit in die Werkstatt, irgendwie kam Benzin in den Kühler, keine Ahnung. Tags darauf ging es weiter nach Daytona Beach wo man mit dem Auto am Strand entlang fahren kann, aber es ist nichts mehr los, Spring Break ist vorüber. Heute geht es weiter Richtung Washington.

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USA Ankunft – Cape Canaveral – Orlando

Am Sonntag, den 20.03.2016 um 20:35 Uhr Ortszeit, nach 8+14+3,5 Stunden fliegen (insgesamt mit Zwischenstopps 36 Stunden) in Orlando angekommen, hier wurde ich von meinem Cousins Cousin abgeholt, bei dem ich bis Dato untergebracht bin.

Am nächsten Morgen machten sich die Strapazen des langen Reisens bemerkbar. Meine beiden Knie schmerzten so stark, dass ich kaum mehr laufen konnte und die ich jetzt im Moment noch spüre, weil ich mit meinem kompletten Gepäck zum Anschlussflug von New York nach Orlando rennen musste, nachdem wir 30 Minuten zu spät ankamen, hierbei musste ich mein Hauptgepäck aufnehmen und erneut aufgeben und dann wurde ich nochmals (zum vierten Mal) kontrolliert.

Abends bekam ich einen leichten Schnupfen, der sich am nächsten Tag zu einem starken entwickelte. Am dritten Tag fühlte ich mich ein wenig krank, ab dem Tag darauf hatte ich dann zwei Tage lang Fieber mit Schüttelfrost, wiederrum einen Tag darauf hatte ich wahrscheinlich eine kaputte Kontaktlinse im Auge, dass sich dadurch entzündet hat, über Nacht hatte ich das Gefühl, als würde mich ab und zu eine Nadel ins Auge stechen, deswegen war ich am nächsten Tag im Krankenhaus.

Derzeit füttert mich die Heuschnupfenallergie immer noch mit Schnupfen. So das war nun die erste Woche von meiner USA-Reise. Aber immer hin habe ich zwischendurch schon den Raketenstart, Alligatoren und verschiedene Vögel in der Wildnis gesehen, eine amerikanische Oster-Morgenmesse am Strand beim Sonnenaufgang mitgefeiert und

mich neu verliebt.

Ich stelle vor: Mein Jimmy (4,3 Liter, 278 PS, Allrad, in Deutschland aufgrund der Steuer und des Benzinpreises für mich unbezahlbar, hier ist er nur ein Durchschnittsauto).

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Bali

„Nyepi“ (Neujahr auf Bali): Am Tag zuvor wird bis 0:00 Uhr gefeiert und ab dann musst du zu Hause sein und darfst 24 Stunden lang nicht raus, nicht laut sein und ab 6 Uhr abends kein Licht mehr andrehen.
Hintergrund: Am Tag zuvor werden die bösen Geister durch die Ngrupuk Parade mit Ogoh-Ogoh-Statuen vertrieben. Damit die bösen Geister nicht gleich wieder zurück kommen, so soll am nächsten Tag die Insel möglichst verlassen und uninteressant für sie aussehen.
Ich kahm mir eingesperrt vor, aber dafür hatte ich Zeit für meinen letzten Blog und für weitere Organisationen, z.B.: Zur Einreise in die USA muss ich ein Rück- oder Weiterflugticket vorweisen, eines in die Nachbarländer wird nicht akzeptiert, so habe ich mal vorsorglich ein Ticket nach Frankfurt gebucht, dass ich 30 Tage vor Antritt stornieren muss, falls ich meine Reise fortsetze.

Ausgeruht, am dritten Tag bin ich nach Lovina gefahren, die Rollerfahrt war ein absoluter Rausch, das krasseste was ich bisher bis zu 70 km/h gefahren bin, eine Strecke von 85 km auf 3 Stunden und 45 min. hier hätte ich eine Gopro benötigt. Nach 30 min. Fahrt hatte ich nur noch einen Tunnelblick.
Falls jemand von euch jemals in Bali einen Roller mieten möchte, pumpt erst die Reifen an einer Tankstelle auf und fahrt dann in der Mitte eurer Fahrbahnlinie! Sie überholen dich links und rechts, egal wo du fährst und sie hupen die ganze Zeit.

In Lovina bin ich dann erst mal 4 Tage geblieben und hab hier nicht all zu viel gemacht, denn das tropische Klima und dazu der tägliche Regen um die Mittagszeit haben mich sehr faul und unternehmungsunlustig gemacht, somit war ich die meiste Zeit in der Hotelaria und bin kaum herum gekommen, manchmal nur zum Essen.
Am Strand war ich nicht einmal 10 Minuten, der war so veremüllt. Die Leute hier verbrennen den Müll und er liegt überall herum, dazu muss ich sagen: Die Insel Koh-Phangan in Thailand war um einiges sauberer.
Der balinesische Hotelbesitzer sagte: Früher lebte man nur von den Früchten und Tieren, hier wachsen die besten Früchte, sie haben die Kerne und Schalen einfach in die nächsten Büsche geworfen wo durch den fruchtbaren Boden neue Früchte wuchsen, dass gleiche machen sie nun mit all dem Plastik.

Nach dem vierten Tag habe ich mir gedacht, ich muss unbedingt hier was machen und bin zum Vulkan „Batur“ (ein Vulkan in einem alten Vulkancrater) gefahren, dass war keine so gute Idee.
Ich bin gegen Mittag losgefahren, bisher hat es meistens immer so eine Stunde und nicht so stark und lange geregnet, hier jedoch komplett 2,5 Stunden lang und ich bin dazu noch quer (von West nach Ost) gefahren, wo die Verbindungen über die Berge führen, das GPS und die mobilen Daten haben versagt, ich glaube ich kann sagen, dass ich in Bali dort war, wo zuvor (meines Erachtens) bestimmt noch kein Tourist gewesen ist, zweimal im Kreis gefahren, ich war ziemlich fertig, komplett durchnässt und am Rücken den 20 kg schweren Rucksack.
Der Ort war recht schön, aber das Hotel fand ich langweilig, mehr eine modern ausgerichtete Anlage. Darum bin ich am nächsten Tag gleich weiter nach Ubud gefahren.

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In Ubud habe ich mich mit ein paar Bekannten von Neuseeland getroffen, mit denen ich dann dort 2 Tage lang umherirrte. Ich war zum ersten Mal in einem Ashram (ein Meditationszentrum). Es ist wirklich ein wunderschönes gebautes und dekoriertes Gebäude, aber die Zeit, dass ich mich dafür interessiere ist leider noch nicht gekommen.

Schlussfolgerung: Ich finde Bali ist dem thailändischen Koh-Phangan sehr ähnlich, bezüglich dem Verhalten der Menschen, dem Wert des Geldes, dem Glaubens, dem Klimas, der Pflanzen, eigentlich fast in allem, aber irgendwie hat mir Thailand doch mehr zugesagt. Die Menschen in den touristischen Gegenden, die mögen einen nicht wirklich, sie lächeln dich die ganze Zeit an und sind absolut freundlich, aber wenn du nichts kaufst, dann kann das Lächeln schnell zu einer balinesischen sprechenden Gemeinheit übergehen. Aber andererseits: Ich war mit dem Hotelbesitzer im Inland bei einer Namensgebung eines Kindes mit dabei, hier waren die Menschen absolut freundlich und sie wollten nicht dein Geld, du bekamst alles von ihnen, von Essen bis zu Zigaretten.

Chirstchurch – Neuseeland Abreise – Ankunft Bali

Ich bin am 03.03.2016 in Christchurch bei Sam und Peter angekommen, bei denen ich für die nächsten 4 darauffolgenden Tage gearbeitet habe. Gleich am ersten Abend hatten wir ein Erdbeben für ein bis zwei Sekunden (gegen 7:34 Uhr; 3,4 Stärke (http://www.canterburyquakelive.co.nz/)). Es war schwach und kurz, aber wenn man leibhaftig die Kraft unter dem Boden spürt und nicht nur weiß, dass es Erdbeben gibt, dann denkt man mal wieder etwas anders bzw. ehrfürchtiger über unseren Planeten nach.

Peter sagte, dass erste Große, oder überhaupt das Erste realisierte gefühlte Erdbeben in Christchurch hatten sie im November 2010 und erst seit diesem Zeitpunkt an haben sie spürbare, das Größte war im Februar 2011 wobei 185 Menschen ums Leben kamen.

Sam und Peter, zwei Farmer die ein kleines Hotel (Bed & Breakfast) mit bewirtschaften. Sie haben ca. 600 Schafe und ich glaube an die 10 Pferde, 6 Hunde und einige Hühner. Ich denke es ist ein unstressiges Unternehmen ein Farmer in Neuseeland zu sein, da die Tiere das ganze Jahr über auf der Weide sind, nicht gefüttert werden müssen und auch keinen Stall benötigen. Die Kühe werden auf der Weide an einer stationären Melkmaschine gemolken, zu denen sie am Morgen selbstständig laufen, die Milch wird dann von Tanklastern abgeholt. Ist eine Weide abgegrast, so werden sie einfach in die nächste geführt und die Melkstation umgebaut. Und zum Zaunbauen kann man einfach Travler über helpx einspannen.

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Von der Stadt habe ich mal wieder nichts gesehen, da fehlt einfach das Interesse (to many people, making to many problems, dass heißt fernhalten). Mein Auto habe ich nicht ganz zu dem gewünschten Preis verkauft, aber ich bin noch zufrieden (mir bleibt da auch nichts anderes übrig L). Nachfolgend eine Straßenkarte der abgefahrenen Strecke (Grün, Gesamt: 10.800 km).

Gestern bin ich nach 3,5 + 6,5 Stunden fliegen auf Bali in Kuta angekommen, 32° und 78% Luftfeuchte, absolutes Thailand Feeling. Auf dem Ticket sah es zuerst nach 5 Stunden aus, da darauf immer die standortbezogenen Ankunft- und Abflugzeiten, ohne Gesamtdauer und ohne Zeitverschiebung, angegeben werden. Zudem ist hier heute auch noch „Nyepli“, so eine Art Jahreswechsel, davon ich erst kurz zuvor von Shara gehört habe (mit der ich ein paar Tage lang unterwegs war).

Ticket

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Dunedin – Blue Lake – Alexandra – Lake Ohau – Motueka II

Eigentlich wollte ich nicht mehr landeinwärts fahren, aber da ich noch Zeit hatte bin ich trotzdem rein und das hat sich richtig gelohnt. Ich war am Lake Ohau, den ich von der Größe mal mit dem Tegernsee vergleiche, an einem Campingplatz wo ca. 30 Menschen waren, der an einer Seite komplett zugänglich ist und dort denn noch nur ein paar kleine Ansiedlungen sind, glasklares Wasser, über Nacht am Ufer, vor dir Wasser, im Hintergrund die Berge, über dir, ca. 15 Grad gedreht erstreckte sich die Milchstraße, es fehlte nur noch der Halbmond dazu.

Der Arthur‘s Pass war für mich und ich denke mal, auch für die Menschen die vom Allgäu oder aus Österreich, der Schweiz und Süd Tirol kommen, sehr enttäuschend, es gibt weit aus schönere Pässe in Europa.

Wow! Gerade liege ich im Van bei 8 Grad Außentemperatur (wir hatten heute morgen einen Temperatursturz von 25 auf 13 Grad) und es fuhr ein Zug vorbei, ich habe hier schon zweimal einen Zug gesehen, es fahren nur ganz selten welche. Uralt, langsam und wahnsinnig laut, dass muss man gehört haben (Dieselmotor ohne Schalldämpfer).

Der Temperatursturz: Heute Morgen, bei Windstille, baute ich mir noch meinen Sonnenschutz auf und genau in der Minute wie ich fertig war, fing ein sehr heftiger Wind vom Meer her an zu wehen, der das ganze natürlich wieder abriss, das ganze dauerte ca. 30 Minuten und dann war es richtig kalt. Dies kann man fast mit dem Regen in Thailand vergleichen, in der ersten Sekunde zählst du noch 3 Regentropfen und in der zweiten Sekunde schüttet es wie aus Eimern und genau so abrupt hört es dann nach 3 Stunden wieder auf.

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Nun gut; nach dem Pass wollte ich eigentlich noch mal nach Motueka um einen Stuntflug zu machen, wo du selbst fliegen kannst (www.uflyextreme.co.nz), den mir ein sehr guter Bekannter empfohlen hatte. Aber die haben seit kurzer Zeit Probleme mit den Behörden, die nicht ganz damit einverstanden sind, mit dem was sie da machen, somit war Dieser dann für mich gestrichen. In Motueka habe ich mich mit Anne und Fabiano, die ich beide getrennt von einander kennen lernte und mit jedem von ihnen kurz travelte, getroffen und dann eine Woche lang mit ihnen, bei jemand, zu den täglichen häuslichen Arbeiten mithalf.

Seit ein paar Tagen bin ich wieder in Richtung Christchurch unterwegs.

Wanaka – Queenstown – Milford Sound

Auf der Südinsel habe ich bisher überwiegend auf kostenlose und sehr günstige Campingplätze (campsites), mit meistens einen Plumpsklo und einem Waschbecken, übernachtet. Das tägliche Bad fand die letzten Tage immer in einem See statt, hierzu wollte ich mir extra eine biologisch abbaubare Seife kaufen, aber als ich in einen Einkaufszentrum, nach dieser, eine Fachverkäuferin fragte, so standen wir dann beide in der Abteilung für Körperpflege und als wir keine fanden, dann meinte sie, irgendwie bauen sie doch alle ab, also habe ich mir so eine Art Kernseife gekauft (ohne chemikalische Giftstoffe).

Es gibt hier sehr viele Momente an denen man mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mund durch die Gegend fährt, die man gar nicht auf ein Bild bringen kann, z. B.: Nur die Autofahrt zwischen Haast und Wanaka, die wir zur Abendsonne entlang zweier Seen (Lake Wanaka und Lake Hawea) gefahren sind, man sieht zwei gigantische ruhige Seen auf denen kein einziges Boot ist, auf einer Straße, auf der fast kein Verkehr ist. Ich bin schon auf Mallorca entlang einer der schönsten Küstenstraßen in Europa gefahren, die auch sehr schön war, die man aber mit dieser Strecke keineswegs vergleichen kann.

Die Sandfliegen machen auf der Südinsel vieles zu Nichte, der der sie erlebt hat, der weiß wovon ich spreche. Sie stechen nicht, sondern sie beißen, es juckt nur ein paar Minuten, aber es sind einfach zu viele und gerade immer an den Orten, an denen es am schönsten ist. Ich glaube darum gibt es an denen Orten keine Ansiedlungen, somit hat das auch sein Gutes.

Die letzten zwei bzw. drei Wochen war ich mit Nina und seit ca. einer Woche auch mit Floh unterwegs, von denen ich mich vorgestern wieder getrennt habe.

Ich bin jetzt noch ca. 4 Wochen hier, in dieser Zeit möchte ich noch drei Dinge erledigen, zum einen, den Arthur’s Pass abfahren (angeblich einer der schönsten Straße dieser Welt), dann meine zweite Tätowierung und einen Akrobatikflug absolvieren. Danach werde ich mir den nächsten helpx-job in Christchurch suchen und mein Auto verkaufen.